Wann sollte man die Suche nach einem Stück Wild abbrechen? Eine vielleicht überraschende Antwort. 

Die wenigsten Jäger schaffen es die Suche nach dem selbst beschossenen Wild abzubrechen, solange sie Schweiß finden. Obwohl wissend, dass mit jedem Meter die Chance auf Erfolg sinkt, treibt die Hoffnung auf das Stück den Schützen immer weiter vor. Ist das Stück nicht tödlich getroffen, sind bei Annäherung oft lange Fluchten und damit schwierigste Nachsuchen die Folge. Bei Schwarzwild ist jederzeit mit einem Angriff zu rechnen, der für den Schützen gravierende Folgen haben kann.

Eine “besondere” Art von Treffern führt fast immer zu der Annahme, das Stück müsste in unmittelbarer Nähe verendet sein. Sobald Darmschlingen am Anschuss oder im Verlauf der Fluchtfährte zu finden sind, gehen viele davon aus, es würde sich um eine sichere Totsuche handeln. Das Gegenteil ist der Fall! Gerade bei Gescheidetreffern werden häufig keine größeren Gefäße verletzt. Da es bei solchen Treffern nicht zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust kommt, ist die Überlebenszeit häufig noch relativ lange. Dass Stücke mit Gescheidetreffern am nächsten Tag noch leben und flüchten oder angreifen ist deshalb nicht ungewöhnlich. Trotzdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass Stücke mit Gescheidetreffer keine Überlebenschance haben. Das schnellstmöglich Erlösen des getroffenen Stückes ist daher immer das höchste Ziel.

Deshalb drei einfache aber wichtige Grundregeln, sollten sich Darmschlingen am Anschuss finden:

1. Die Suche durch den Schützen ist sofort zu beenden! Auf keinen Fall auch nur einen Meter weiterlaufen!
2. Nachsuche nur mit wild- bzw. schwarzwildscharfem Hund
3. Das Stück kann und muss in jedem Fall gefunden werden. Ggf. ist ein zweiter Hund anzufordern.